Erinnerungen an heute und früher welche Meilensteine hat Pottenhausen erlebt und lebt sie noch heute. Sei gespannt was Pottenhausen schon so alles geprägt hat.
Durch ein „Landesherrliches Privileg“ wurde dem Gut Iggenhausen im Jahre 1601 die Erlaubnis erteilt, in einem Haus an der Werre, „Im Siek“, Bier und Brandwein auszuschenken. Für die Einheimischen war der „Siekkrug“ immer ein wichtiges Zentrum lokaler Kommunikation.
1887 wurde ein Teil des Gebäudes an der Heipker Str. abgerissen und an dessen Stelle ein Anbau an die verbliebene Lehrerwohnung errichtet. Das Gebäude diente bis 1957 als Schulgebäude in Pottenhausen.
Mitte der 1960er Jahre wünschten die Gemeindmitglieder Pottenhausens eine Räumlichkeit im Dorf, um christliche Gruppen und Versammlungen durchführen zu können. Die ev. Ref. Kirchengemeinde pachtete diese Räume, die durch das neue Schulgebäude an der Krentruper Str. frei geworden war.
1979 erwarb die Kirchengemeinde das gesamte Areal und führte notwendige Renovierungsarbeiten durch. Es entstand ein Treffpunkt, an dem gebetet, gesungen und auch gefeiert wurde. In Eigenregie wurde neben dem Gebäude noch ein überdachter Grill gebaut.
Im November 2015 wurde das Gebäude aus finanziellen Gründen an die Evangelische Freikirche Bad Salzuflen e.V. verkauft.
Rasante Fahrgeschäfte, rustikaler Krammarkt:
Seit 1928 lockt der viertägige Reinholdi-Markt viele Tausend große und kleine Kirmesfreunde in den Lagenser Ortsteil Pottenhausen. Gegründet durch Reinhold Radtke, den damaligen Pächter des Siekkrugs, um den Bekanntheitsgrad des Siekkrugs als Ausflugslokal zu steigern. Bis heute ist der Reinholdi-Markt nach dem Vornamen seines Gründers benannt.
Und: Damals wie heute ist die alteingesessene, prominente Schaustellerfamilie Steuer – neben der Stadt Lage – maßgeblich an der Organisation des Reinholdi-Marktes beteiligt.
In die Zeit der Gründung des VfL Pottenhausen fiel auch die Schaffung eines „richtigen“ Spielfeldes in der Nähe des Siekkruges. Aus einer Sandwüste wurde mit sehr viel Eigenleistung eine kultivierte Anlage erstellt, die von der Örtlichkeit her mit dem heutigen Sportplatz identisch ist. Bis heute wird der Platz von den Fußballern der FSG Waddenhausen/Pottenhausen und von aktiven Mitgliedern des VfL Pottenhausen genutzt. Die weitere Verwendung des Geländes ist z. Zt. noch in der Klärung.
Im Mai 1950 wurde mit dem Reiterverein Ziethen-Werl-Lockhausen ein gemeinsames Turnier durchgeführt.
Diese Zusammenarbeit setzte sich fort, in dem 1951 die Turniergemeinschaft Siekkrug von den Vereinen Lopshorn-Lage, Ziethen-Werl-Lochkausen und ,,Lützow”-Schuckenbaum gegründet wurde. Es galt, gemeinsam in Westlippe große ländliche Turniere (2-mal jährlich) zu organisieren, zumal auf den leichten Böden am Siekkrug ideale Bedingungen für Dressur,- Spring- und Geländeprüfungen gegeben waren.
Die Vielseitigkeitsprüfungen standen im Laufe der Zeit immer mehr im Vordergrund der Veranstaltungen. Höhepunkt der vom Turnierleiter Friedel Breder durchgeführten Turniere war neben mehreren Westfalenmeisterschaften, Olympia- Vorbereitungsprüfungen, zwei deutsche Meisterschaften die europäischen Meisterschaften für Junioren 1976 mit zahlreichen prominenten Zuschauern, darunter dem Bundesminister des Innern Maihofer und dem westfälischen Landwirtschaftsminister Deneke.
Nach genau 50 Jahren ist die Turniergemeinschaft Siekkrug im Jahr 2001 leider aufgelöst worden
1953 wurde der Beschluss zum Bau für einen Schulneubau an der Krentruper Str. gefasst. Sie wurde 1957 eröffnet und ersetzte das bisherige Schulgebäude an der Krentruper Str.. In dem neuen Gebäude erhielt die Gemeindeverwaltung ihr Büro, die Kirche, Vereine und der Jugendclub fanden hier Räumlichkeiten für ihre Aktivitäten.
Zum 01. August 1979 zog die „Sonderschule für Sprachbehinderte“ des Landschaftsverbandes Westfalen, heute Irmela-Wendt-Schule „Förderschule für Sprache“ des Kreises Lippe ein.
Am 23. November 1968 wurde die dringend benötigte Turnhalle an der Krentruper Str. eingeweiht. Dieser Turnhallenneubau war eine kommunalpolitische Spitzenleistung des damaligen Pottenhauser Gemeinderates mit seinen engagierten und weitsichtigen Mitgliedern. Die Turnhalle mit ihrem Jugendraum, heute:“ Pottenhauser Vereinstreff“, ist für den Ortsteil Pottenhausen zu einem lebendigen Sport- und Begegnungszentrum geworden.
Die Jugendarbeit in Pottenhausen begann dank des Engagements von Wilhelm Strate 1961 mit der Gründung des Jugendclubs Pottenhausen. Sieben engagierte junge Leute sagten der Langeweile im Dorf den Kampf an und meldeten sich spontan beim Jugendkulturring des Kreisjugendamtes in Detmold an. Bis zu 55 Jugendliche besuchten regelmäßig Theateraufführungen in Detmold und Konzerte in der Turnhalle in Lage. Howard Carpendale, später ein internationaler Star, gab in Lage ein Konzert. Im Herbst 1961 dann die spontane Idee, für die Senioren eine Weihnachtsfeier auszurichten. Ein Ereignis, dass weit über die Grenzen Pottenhausens Beachtung fand. Der JCP organisierte Diskussionsabende, Erste-Hilfe-Kurse zum Führerscheinerwerb und Studienfahrten. Legendär die „Beat-Abende“ im Gymnastikraum der Schule mit oft bis zu 300 Jugendlichen.
Mit dem Bau der Turnhalle entstand auch der Jugendraum im vorderen Hausmeisterhaus, der heutige „Pottenhauser Vereinstreff“. Der JCP beendete Mitte der 70er Jahre seine Arbeit, das Leitungsteam und viele Jugendliche wurden durch Familie und Beruf neu gefordert. Die Tradition der Weihnachtsfeiern für Senioren wird im Wechsel zwischen der AWO und der ev. Kirchengemeinde bis heute fortgeführt
Die Vereinsgemeinschaft Pottenhausen wurde kurz nach der Eingemeindung Pottenhausens in die Stadt Lage gegründet, um die „Tradition des Ortsteils Pottenhausen und die Gemeinschaft der Einwohner zu pflegen“. Die Gründungsvereine waren die AWO Pottenhausen, der VfL Pottenhausen, der MGV „Eintracht“ Pottenhausen, die Ortsgruppe Pottenhausen des VdK und die Freiwillige Feuerwehr, Löschgruppe Pottenhausen. Später kamen Brieftaubensportverein „Werretal“ Pottenhausen, die FSG 95 Waddenhausen/Pottenhausen, der Förderverein des Kindergartens und der RuF Ravensberg Lippe hinzu. Eine erste Maßnahme der Vereinsgemeinschaft war im Sommer 1974 die Gründung der Holzschuhtanzgruppe Pottenhausen. Seit der Gründung belebte die Vereinsgemeinschaft mit zahlreichen weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen das Dorfleben.
In den ersten Jahren tanzte die Holzschuhtanzgruppe hautsächlich auf dem Reinholdi-Markt. Mit der Zeit wurde sie bekannter und es kamen immer mehr Auftritte in Ostwestfalen hinzu. Auftritte fanden u. a. in Münster und St.Johann i. Pongau (Östereich) statt. Höhepunkt war ein Auftritt im „ZDF Sonntagskonzert“ in Lemgo. Bis 2013 waren die Tänzer noch aktiv, dann löste sich die Holzschuhtanzgruppe Pottenhausen 2014 nach 40 Jahren auf.
Die erste Ausgabe der „Pottenhauser Holskenpost“ erschien 1977. Bis 1984 erschien die „Pottenhauser Holskenpost“ zweimal jährlich, ab 1984 einmal jährlich. Heute erscheint sie bei Bedarf und gibt den Pottenhausern wichtige Information über die Aktivitäten in Pottenhausen.
Im Jahre 1828 wurde das bis zum Jahre 2006 genutzte Spritzenhaus an der Krentruper Str. gebaut. Es gilt als Lippes ältestes Spritzenhaus. Im Jahre 2005 wurde dann endlich mit dem dringend benötigten Neubau des Gerätehauses begonnen. Möglich wurde der Neubau nur durch eine Vielzahl von Eigenleistungen, die die Mitglieder der Löschgruppe Pottenhausen geleistet haben. Pottenhausen hat als einzige Wehr im Bereich der Stadt Lage „passive“ Mitglieder.